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Richard S.
1957-2023

Beruf: Alleskönner und Staplerfahrer in Ruhestand, Pensionist quasi.
Hobbys: Spielt leidenschaftlich im Clubkeller Gitarre. Nicht unwichtiger Darsteller bei den jährlichen Nestroyspielen


 

Wer Richard kannte, wusste, dass er nicht in Österreich sondern im fernen Brasilien, genauer in Sao Paulo geboren wurde. Schon als Kleinkind kam er nach Österreich, dass ab sofort seine Heimat war. Er erlernte den Beruf des Autoelektrikers und seine erste Motorradausfahrt machte er mit uns im April 1996.

Er fühlte sich recht wohl im Club der Echt`n und wurde im Jänner 1997 reguläres Clubmitglied. Zu dieser Zeit wohnte er in Wien Simmering. In weiterer Folge wurde er in den Vorstand gewählt und hatte 5 Jahre das Amt des Schriftführerstellvertreters inne. Gemeinsam mit Richard unternahmen wir viele Ausfahrten und besuchten andere Motorradclubs und Motorradtreffen. Von Anfang an war sein Sohn Christian mit dabei, der aufgrund eines Bikerspiels in Allentsteig seinen Spitznamen bekam.

Richard meinte, weil Christian in der Endausscheidung zum Pokal war, dass er etwas „flippt“. Seitdem heißt Christian bei uns im Club „Flippie“.  Auch wenn er heute hier mit seiner Gattin und den gemeinsamen Kindern hier steht, bleibt er für uns immer der Flippie. Und Richard wurde von uns nur noch Papa Strauss genannt. Richie zog einige Zeit später nach Schwechat, wo wir ihm Seite an Seite beim Umzug halfen.

Papa Strauss brachte auch die Liebe zur Musik mit und spielte bei uns im Club des Öfteren mit der Gitarre. 2005 gründete er mit anderen Clubmitgliedern unsere interne Clubband namens OCC – die Old Chaos Companie. Im Mai 2012 wurde seine Enkelin Leonie geboren und wir nannten Papa Strauss jetzt Opa Strauss.

Mit der Zeit trat das Motorradfahren in den Hintergrund, aber die Liebe zur Musik, die brachte ihn zum Schwechater Musiker Stammtisch, wo er ab 2018 Mitglied war. Auch beim Schwechater Stadtfest geigte er mit einer Band auf der 2. Bühne vor dem Rathaus groß auf. Sein Stammlokal fand er am Schwechater Hauptplatz, wo er gerne am linken hinteren Tisch saß und sich mit den anderen Gästen unterhielt.

Als Unikat mit großem Wiedererkennungswert, wurden auch die Nestroyspiele Schwechat auf ihn aufmerksam, wo er ab dieser Zeit kleinere Rollen übernahm. Erst am Mittwoch traf ich ein Ensemblemitglied, das mir erzählte, dass Straussi immer einer der letzten war, der heimging, egal ob Probe oder Vorstellung.

Die letzten zwei Jahre zog er sich zurück, immer seltener war er im Lokal und auch bei uns im Motorradclub zu sehen. Als wir von seinem Tod erfuhren waren wir tief erschüttert und haben ein schönes Foto anfertigen lassen, das heute in der Erinnerungsecke unserer verstorbenen Freunde steht.

Somit ist Richard immer bei uns, denn tot ist nur der der vergessen wird, wir werden dich aber nicht vergessen lieber Richard.                                Pfiart di