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Schöner Ski fahren, oder:

Ein unheinholbares Delay

Es war der Aufreger 2013. Die Mitteilung back to the roots, quasi schöner Ski zu fahren. Ich erinnere mich an Sonja, die meinte, es wird dann 2014 nichts mit dem Ski fahren. OK, schau ma mal. Kurz erwähnt, war der Erste schon dabei. „Wos, ohne Fraun, i bin dabei, wuascht waun!“ Es wurden 5 Betten gebucht, wobei Julius, aufgrund eines unaufschiebbaren Begräbnisses, kurz absagte.

Samstag, …und so holte Präsi zuerst Enzo, mit einem Delay von 5 Minuten zu Hause ab. Dann gings weiter zu Erzi, das Delay hat sich auf 10 min aufgebaut und der Letzte auf der Liste war Günter von der R.I.G.P.E.K. Partie. Da wir nicht auf der Flucht waren – es war ja eh erst 06:15 schmissen wir uns aufs Bandl und cruisten Richtung Süden. Es ist wurscht wann man fährt, ab Ennstal gibt’s einen Stau. Wir holten uns ein verspätetes Frühstück oder verfrühtes Mittagessen beim Supermarkt. Wir aßen im Freien, vorne brannte uns die Sonne auf den Bauch, am Rücken war es ziemlich schattig. Wir kamen gut in Wagrain an und Elfie begrüßte uns wie immer liebevoll und mit Stamperl in der Hand. Die Zimmer wurden in Windeseile bezogen und kurz darauf holten wir uns schon eine Nachmittagskarte und begaben uns in die Höhe. Grafenberg und Grießenkareck sind ja seit dieser Saison mit dem G-Link, einer Gondel für 120 Personen, miteinander verbunden und so ver-schwamm auch wo wir gefahren sind. Früher entschieden wir uns für den einen oder anderen Berg, heute ist es wurscht, gefällt es uns da nicht weil Schatten, fährt man rüber auf den anderen Berg. Wir fuhren bis zum ersten Durst und kehrten gleich bei Onkel Toms Hütte ein. Die Sonne strahlte vom Himmel, Tom freute sich, dass wir da sind und stellte sich mit einer Runde Schnaps ein und wir waren keine Kostverächter und Präsi hat sich in Windeseile einen hineingestellt.

Erzi und Enzo fuhren dann zum Krapfenbauer ab. Günter und Präsi fuhren noch einmal auf. Die Entschei-dung über die Berge bis nach Alpendorf zu gleiten, hatte beiden gut gefal-len und als sie zurückfuhren nach Wagrain, standen sie vor dem Lift, doch dieser hatte die Liftkartenkontroll-automaten mit einer grauen Schutzhülle überzogen. „Wos is do, haum de scho zua?“ Hier machte sich unser frühmorgendliches Delay bemerkbar. Wir waren genau 5 min zu spät, der Lift sperrt um 16:00. Und wenn du rechnen kannst, weißt du wie spät wir es genau jetzt hatten! Blieb uns nichts anderes übrig als wieder umzudrehen, den anderen Lift zu nehmen und wieder ganz runter nach Alpendorf und mit dem Taxi heim zu fahren. Beim anderen Lift angekommen, meinte der Liftler, dass wir den anderen Lift Richtung Wagrain nehmen müssen, schau, der foahrt eh no. Wir drehen uns um, und da schau her, der Lift fährt wirklich. Wir im Schlittschuhschritt bergauf. Der Liftler ließ uns nicht mehr mit, aber weil wir klasse Burschen sind und auch Einheimische, quasi, organisierte er uns ein Skidoo. Präsi hatte da gleich ein Dejavu. (Wir erinnern uns an eine OTH Gelage von vor 10 Jahren).

Ein nichtösterreichischer Tourist (MOF oder auch Hupi), der nach uns kam, wurde abgewiesen. Das Taxi traf ein, Günter durfte in den Anhänger, Präsi nahm am Sozius Platz. Und jetzt gabs nur noch GAAAS. Beim virtuellen, ehemaligen Übertritt vom Skigebiet St. Johann nach Wagrain mussten wir absteigen, der Liftler durfte nicht weiterfahren, die Maut von 5 Eulen änderte auch nichts daran. Wir hätten jetzt nur noch ein Tal vor uns, bis wir wieder ganz oben wären. „Schau gegenüber, der Babylift (ein 8erSessellift) fährt noch, aber der rechts rauf, der nimmer“. Na runter mit uns. Wir überquerten mit Elan die Querpiste um auf einen Ziehweg zu gelangen, den wir dann im Schlittschuhschritt ca. 300 Meter bergauf stochern mussten. Doch die Querrinne lag um 20 cm höher als unsere Idealfahrstrecke. Präsi hat es dann ausgehoben und voll auf den Rücken gehaut, aber alles ok. Günter war schon etwas weiter und stocherte schon bergauf. Präsi sah beim Querlift noch jemand zusammenkehren. Schnell runtergefahren und mit dem Liftler ein freundliches Wort gesprochen. Er meinte:, „Bleibts hoit do, dauert aber ein bissi!“ „Danke, wuascht“ Seid ihr schon mal mit dem allerersten Liftsessel gefahren, wo vor euch keiner sitzt, ihr also die Ersten seid? Nein? Wir auch nicht, das war auch für uns eine Premiere. Anscheinend gibt’s bei den Liften eine Revision- oder Abendfahrt, oder auch „Letzte Fahrt“ genannt, bei dem nur noch ein Sessel angehängt ist um die Liftler nach oben zu bringen.

Der Sessel fährt dann alleine ins Hauserl und geht schlafen. Wir sitzen also in diesem „ersten“ Sessel und werden von 6 Liftlern verfolgt. Oben angekommen bedankten wir uns, Präsi kennt ja den Weg – auch die Umfahrung des Berges, damit man wieder runterkommt. Man muss nur ab der Hälfte der Roten Vollspeed in den Ziehweg eincarven, sonst musst nachher stangeln. Wir kamen gut runter, fuhren wieder auf die rote Piste, wo wir hingehörten und unser nächstes Ziel war natürlich der Krapfenbauer. Als wir dorthin kamen, standen die Liftler schon mit einer halben Halben herraussen und meinten, ob wir auch schon da seien? Präsi wollte den Liftlern noch eine Runde zahlen, doch die lehnten dankend ab. Wir tranken auch nichts mehr und fuhren talwärts. Mit dem Bus ins Quartier und siehe da, da steht eine niegelnagelneue GS 1200 wassergekühlt vor der Tür. Julius hatte sich ja tags zuvor die Neue gekauft und es war ja schön, wie er meinte, außerdem hat er für Dienstag das 1000er Service angemeldet! Nach einem kurzen Umkleiden und Duscherl, kam das Taxi und brachte uns wieder bergwärts zum Krapfenbauern. Die ganze Familie freute sich uns zu sehen und wir schnitten kräftig ein. Völlig nüchtern – wirklich – brachte uns das Taxi wieder heim.

Sonntag

Julius fuhr gleich nach dem Frühstück wieder heimwärts –natürlich mit leichten Umwegen, die 1000km müssen doch rauf. Wir fuhren mit der Flying Mozart aufs Grießenkareck und mussten natürlich ein paar Mal die Schwarze runterdüsen. Mittagessen nahmen wir im Wagrainerhaus ein, welches nach Neuübernahme – Feuerinferno – Hotelneubau – und komplett runterwirtschaften – jetzt wieder in einheimischer Hand ist. Tschesko, alias Hans Jürgen, vom Almstadel hat mit seiner Frau/Freundin das Wagrainerhaus übernommen und siehe da – Terasse bummvoll. Da sieht man wieder, wie man mit schlechtem Personal oder schlechten Wirten ein über 100 jähriges Lokal vernichten kann. Essen war gut, Getränke auch. Alles bestens. Abendessen im Sarastro

Montag

Heute machten wir die Abfahrten in Flachau unsicher und Präsi zeigte allen seine zweite Heimat. Mit dem G-Link sind wir dann noch zu Andi, dem Krapfenbauer gefahren um den einen oder anderen Krapfen zu verspeisen. Für das Abendessen hat sich unser Reiseführer was Besonderes einfallen lassen. Präsi führte die anderen mit den Van nach Kleinarl zum Jägersee zum Abendessen. Neben touristischen Höhepunkten gab es auch noch ein 4 Sterne Abendessen. Aber auch hier wusste Präsi einiges zu erzählen von den Leuten, von der Gegend, von den Bergen und den Ausfahrten der Echt’n hierher und von den Übernachtungen in den Stadeln und Waschen im Fluss als es die Echtn noch nicht gab. Am Dienstag ging es um die Mittagszeit, im Gesicht braungebrannt, wieder heimwärts. Resümee:            Tolles Wetter, tolle Leute. Die Pistenpräparierung war grandios, unvorstellbar wie die Burschen aus den, am Abend eher schlechten, Pisten, kurz darauf eine pipifeinesuper Piste zauberten. Die Handys blieben in den Jacken, nur zu Notfällen wurden sie herausgenommen. Es gab kein Wort, das den anderen irgendwie sauer aufgestoßen hätte können. (Wo geh ma hin, essen? Ich bin schon so lange unten, wann kommt denn ihr? Da mag ich nicht hin, die Kellnerin schaut nicht freundlich oder was weiß ich. Da fahr ich nicht runter!). Obwohl: Erzi hat zweimal die Schwarze verweigert. Bitte ihn deshalb selber wegen den Gründen fragen.

Alle haben sich bestens unterhalten. Am besten Erzi, der, wenn wer glaubt er redet viel, ihn ihr einmal hören müsst, wenn er einen eingespannt hat und ohne Luft holen ununterbrochen redet. Präsi saß neben ihm, er entwickelte im Ohr keinen Tinitus sondern einen Trinitus. :-)

Erzi, Günter, Enzo: „Ein Wahnsinn, wir bekommen nicht nur gutes Essen, gutes Quartier, gute Pisten, warme Sonnenstrahlen, nein, wir bekommen auch noch die fremdenführerischen Eigenschaften von Präsi zu spüren, der sich hier wirklich gut auskennt und alles Mögliche weiß“

Bericht: -Präsi            Fotos Enzo, Präsi, Günter

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