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Tag 2, Donnerstag, 28.6.2018 – 315km

Frühstück mit allem Drum und Dran. Abfahrt um 9:30 Uhr. Es ging Richtung Samnaun. Wir stellten uns mal einen Kaffee rein. Die Süchtler kauften sich Tschick. Nach einem Rundgang im Ort, ging’s wieder bergab, Richtung Reschenpass und Reschensee. Vintschgau in Südtirol.

 

Hier steht die romanische Kirche im Stausee. Als wir hinkamen, stand der Turm fast im Trockenen. Stausee hatte Niedrigwasser. Weiter bergab. Bei Spondinig biegen wir auf die SS38 auf die Stilfserjochzufahrtsstraße. In Prad, kurz vorm Ortsausgang, erwartete uns etwas Sehenswertes. Bemalte Steine, Totems und ein wunderlicher Kauz, der anscheinend nichts anderes zu tun hat als Tierknochen und Steine zu sammeln, diese zu fräsen und anzumalen. Wir gingen eine Runde und zahlten gerne 1.- Eintritt ins Freilichtmuseum.

 

Stilfserjoch! Bei Trafoi begannen die ersten Kehren. Die meisten von uns waren noch nie am Stilfserjoch, daher wussten sie auch nicht was sie erwartete. Das Blöde ist hier, trotz schlechtem Wetter waren viele Radfahrer und Wohnwagen unterwegs. Die meisten nahmen wir in den Kehren. Die richtige Blicktechnik in den Kehren war hier besonders wichtig. Das Wetter wurde schlechter, Nebel zog auf, es begann zu regnen. In den Kehren kam dir schon mal ein Auto oder auch Trikes in der Fahrbahnmitte entgegen. In einer Rechtskehre stand ein Rettungswagen, daneben lag eine Person in der Wärmefolie eingewickelt. Wir sahen nicht, ob es ein Biker oder ein Radfahrer war.

 

Nach der nächsten Linkskehre stand ein Trike mit einem Patschen links hinten. Pfuu, anstrengende Tour. Durch den Regen natürlich nicht optimal, aber wir mussten ja drüber. Oben, auf 2760m angekommen, wurde es eng. Standler, Motorräder, Autos, alles hielt hier, um sich Erinnerungen zu kaufen. Wir starteten in ein Lokal. Wir hatten Glück, es standen nur zwei Leute vor uns. Kleinigkeiten wurden bestellt, Süppchen und ein Panini, nein keine Fußballpickerln sondern ein warmes getoastetes Weißbrot. Als wir uns wieder aufmachten, hatte es aufgehört leicht zu regnen – es schüttete ordentlich. Der Regen ging in Schneeregen über. Wir schmissen uns ins Regengewand. Auf der anderen Seite war die Strecke einfacher zu fahren. Kurz vor Bormio bogen wir rechts ab, auf die Strada del Forscagno (raus aus dem Regengewand) sie führt über den gleichnamigen Pass, bis Trepalle, wo wir uns bis Luwin durch ein Skigebiet kämpfen. Neben dem Lago de Livigno fahren wir am linken Ufer des Stausees dahin.

Wir machen etliche Bilder der Staumauer Punt da Gaal, die 1968 fertiggestellt wurde und fahren über die 540m lange Mauerkrone drüber. Ein Schranken hielt uns auf. Doch was wie eine Passkontrolle aussah, entpuppte sich als Mauthäuschen. 12.- pro Bike. Präsi bezahlte für alle, ehe wir 90° in den schnurgeraden 3385 m langen Tunnel in die Schweiz einfuhren.

Wir waren zum 2. Mal heute in der Schweiz und befanden uns jetzt auf der Ofenpassstraße und bogen an der T-Kreuzung im einzigen Schweizer Nationalpark nach rechts ab. Aufgrund Müdigkeit kürzten wir ab und gaben Strengen direkt ins Navi ein. Plötzlich waren wir wieder in Italien. „Jetzt kemma uns nimma aus. Wo samma jetzt.

Wos was i, foa ma weida“. Wir kamen wieder auf eine Strecke, die wir schon kannten: Reschenpass. Nur diesmal von der anderen Seite. Da es weiter vorne sauschiach aussah, rein ins Regengewand. Gut so, denn keine 13 Kurven weiter begann es wieder zu pieseln. Wir überholten die zwei Deutschen mit ihrem kuweitischen Habera, die bei uns im Hotel wohnten. Wir haben sie schon morgens überholt, dann haben wir sie am Stilfserjoch gesehen und jetzt wieder.

Wir kommen gut in unserem Quartier an, gönnten uns ein Willkommensbier und gingen gleich mal duschen – ohne Regengewand. Wir trafen bald darauf in der Gaststube wieder zusammen und bestellten das Abendessen. Immerhin hatten viele heute Bikerdiät gehalten. Daher wurde es etwas deftiger.