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8:30, Treffpunkt vorm Club, Abfahrt nach Laxenburg zur Eisverkostung, Max hat neue Rezepte verschiedener Eissorten kreiert, und will wissen, was besser schmeckt. Kurz vor halb 9 erreichte ich den Clubkeller und keine Zigarettenlänge später war auch schon Präsi da. Erstinfo: Geada kann nicht, die ist krank, Hömal is arbeiten, Jimmy fährt gleich direkt von zu Hause

Auf der Fahrt nach Lax erklärte mir Andi, was zu dem Wassereinbruch in unserem Keller, eine Woche zuvor ge-führt hat, und das der Schaden bereits behoben sei - und schon parkte die Präsidentenkutsche in Laxenburg ein. Jimmy, an der anderen Straßenseite war auch schon im Anmarsch, und so wurde noch eine Zigarette vor dem Eis-salon geraucht. Dort erzählte uns Jimmy, dass er in der Nacht einen Zuckerwert von 480 gemessen hatte, was ihn veranlasste, seine Zuckereinspritzpumpe zu tunen. Er nahm eine Reinigung vor, ersetzte die Hauptdüsen, weichere Na-delfeder, eine zusätzliche Hebebohrung glättet das An-sprechverhalten, neues mapping wurde der Software aufge-spielt. Jetzt gibt’s, wie bei Dieseleinspritzungen 2 Vorein-spritzungen, 1 Haupteinspritzung und 2 Nacheinspritzun-gen, d.h. der Jimmy kriegt jetzt schon mal sicherheitshal-ber 2 Insulinspritzer in den Zylinderkopf, unmittelbar be-vor er Süßes wittert! Erster Lachflash noch vor der 1. Eis-probe! Die Begrüßung vom Max im Salon war wie immer herzlich, unterstützt von 2 Mitarbeiterinnen, die nach der Renovierung sauber machten und die neuen Registrierkassenbondrucker testeten.

Während Max uns von seiner Hochzeit im Dezember in Ägypten erzählte, und von seiner nachfolgenden Magenoperation, holte er vom Kühlraum mehrere Wannen mit Eis zur Verkostung und stellte diese in der Verkaufsvitrine ab.

Kurze Erklärung

Es gab 3 Kreationen von Vanille,

2 verschiedene Pistazie, 3 Sorten

Haselnuß, eine Walnuß und eine alkoholfreie Tiramisu zur Auswahl ! Schon standen uns Testlöffel zur Verfügung, und sogleich stieß Jimmy´s Eislöffel tief ins Vanillegefrorene.

Andi und ich schabten das Testeis nur ganz wenig ab und kosteten. Ein Blick auf Jimmy‘s Gesicht, verriet mir fol­gende Parameter: Die Stirnfalten glätteten sich, die Frisur sitzt (wie fast immer). Die Insulinpumpe arbeitet einwand­frei nur knapp über Standgas, alles im grünen pistazienfarbenen Bereich, und….es dürfte ihm schmecken!

Auch mein Empfinden war ähnlich angenehm, mal von meiner Frisur abgesehen, cremige Konsistenz, gelbliche Farbge-bung, sehr intensiver Vanillegeschmack, allerdings einen Touch von „künstlich“! Auch Andi hatte ähnliche Eindrücke, und schon gings weiter zu Vanülle_2. Ein Blick zu Jimmy – Die Stirn runzelt sich, uijee die Pumpe streikt??? Nein, er ist nur der Meinung, dass diese Sorte eher „fad“ schmeck-te. Ich hatte den Eindruck, dass sie blasser im Gebinde aussah, weniger cremig und weniger intensiv im Vanillege-schmack war, Auch unser Präsi empfand das ähnlich, und schon hatten wir Vanille 3 am Prüfstand. Von der Cremig-keit ein Mittelding zwischen V1 und V2, Farbgebung ebenfalls, der Geschmack allerdings war sehr gut, nicht zu intensiv, nicht zu aufdringlich, wie V1, und sehr natürlich! Einstimmig wurde Vanille 3 zu unserem Favoriten erklärt, die Geschmacksnerven mit einem Glas Leitungswasser wieder auf Normaltemperatur gebracht, während Max uns erklärte, wie die 3 Sorten sich in der Zubereitung und von der Rezeptur unterscheiden.

Testreihe 2 war die Sorte Pistazie, 2 Gebinde standen zur Auswahl, die eine eher mintfarben, die andere einen Touch von pastell - erbsengrün. Die mint farbene schmeckte schon sehr gut, war cremig, nicht künstlich, Jimmy bestätigte unsere Eindrücke mit glatter Stirn, und einem Zuckerwert, jenseits vom Begrenzer, also alles in Ordnung!

Pistazie 2, in zart erbsengrün, cremig, hatte was Besonderes! Man hatte das Gefühl, auch nach Minuten der Einnahme, immer noch den Nussgeschmack auf der Zunge zu haben, Andi hat noch den Eindruck, sich räuspern zu müssen, als ob da noch irgendwas nussiges wäre, und das er das vom Verzehr von Nüssen kennt, ein gewohntes natürliches Erlebnis also. Testsieger eindeutig P2!

Wieder wurde der Mund mit Leitungswasser akklimatisiert und neutralisiert, während Max uns über die Herkunft und den Röstgrad der Pistazien aufklärte. Ganz spezielle Pistazien einer streng geheimen Gegend verliehen der erbsengrünen Sorte das besondere Aroma, auch das die Siegersorte dann noch mit gebrannten Splittern versehen werden soll.

Walnuß war unser nächster Kandidat! Die cremig kühle Masse hinterließ auf meiner Zunge einen Eindruck, als würde ich eine geknackte, enthäutete, noch nicht ganz reife Nuss im Mund haben, Wahnsinnsgeschmack, sofortiger Wiedererkennungseffekt, total natürlich, eindeutig ein Volltreffer! Jimmy hat den Testlöffel tief im Mund, die Stirnfalten wirken geliftet, er setzt einen leicht, Grinsch-untypischen Grinser auf, die Frisur hält. Zucker-verarbeitende Instrumente auf Betriebstemperatur und die Insulinkennlinie hatte einen Wert im mittleren Bereich. Alles ok, die Sorte ist der Hammer, eindeutig, einstimmig!

Eine alkoholfreie Sorte Tiramisu, speziell für Kinder war die nächste zu kostende Sorte. Mein erster Eindruck war: kalter Kaffee, Jimmis Stirn fällt in Runzeln, Expertise: „des kaun goa nix, do föht wos!“! Auch Andi war sichtlich unzufrieden, sein Eindruck war eher Cappucino, Cafe Latte, Melange, jedenfalls ohne Rum nicht als Tiramisu zu erken-nen. Einstimmig als Tiramisu durchgefallen! Max erklärte uns, das er diese Sorte versucht hat, um auch die Kinder alkoholfrei bedienen zu können, aber ohne Rum, und ohne Chemie ist halt der Geschmack von Rum nicht zu bewerk-stelligen. Und wieder waren wir uns einig Tiramisu ohne Rum, dafür mit Chemie, des braucht do kana, und scho goa

ned beim Max! Do gibt’s nur Natur.

Letzte zu prüfende Kreation: Haselnuss. 3 Testgebinde, hellbraun, leicht unterschiedlich im Farbton standen zur Verkostung! Alle 3 Sorten schmeckten vorzüglich, cremig, mit natürlichem, nicht aufdringlichem Nussaroma, doch eine Sorte hatte wieder dieses gewisse Etwas, das auch schon bei Pistazie und Walnuss zum Sieg führte, einzigartig, einstimmig!

Zwischendurch erzählte uns Max über diverse Schwierigkeiten mit Ämtern bezüglich seiner Hochzeit in Ägypten, zeigte Hochzeitsfotos, und erzählte auch von seiner erst vor kurzem notwendigen Magenoperation. Belohnt wurde unser Testlutschen noch mit einer Box sämtlicher getesteter Eissorten für zu Hause, als ob das Testlutschen an sich nicht schon genug Belohnung gewesen wäre.

Wir verabschiedeten uns. Jimmy fuhr auf direktem Wege ( mit normalem Zuckerspiegel) nach Hause, meine Wenigkeit wurde wieder von der Präsidenten Limousine bis zum Clubkeller chauffiert, verabschiedet und in die Eigenständigkeit entlassen.

 

Wir bedanken uns hiermit für das Vertrauen, das wirklich nur das beste Eis in die Kühltheke kommt. Es war uns eine Ehre. Und vor allem ein Genuss mit Nuss!